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Jep Loy Nichols LP auf Timmion
Jeb Loy Nichols auf dem Cover seiner im Sommer erscheinenden LP „Jep Loy“

Der US-amerikanische Folksänger Jeb Loy Nichols war Mitglied der walisischen Band „Fellow Travellers„, mit denen er Anfang der 90er Jahre drei Alben aufnahm. Martin Harrison von On-U-Sound war dabei, dementsprechend war der Sound eine Mischung aus Country, Folk und Dub-Reggae. Das SPEX kürte die CD „Just A Visitor“ von 1992 zur Platte des Jahres. Der Name „Fellow Travellers“ stammt übrigens aus den USA der 1930er Jahre, so wurden die Sympathisanten und Weggefährten der Kommunistischen Partei bezeichnet. Dementsprechend waren die „Fellow Travellers“ auch politisch ausgerichtet.

Seitdem ist Jeb Loy Nichols solo als Folksänger unterwegs, lebt inzwischen in Wales und ist nun beim finnischen Retro-Soul-Label Timmion gelandet, die Single „Can’t Cheat The Dance“ wurde schon aufgenommen und veröffentlicht, das Album „Jeb Loy„erscheint am 11. Juli.

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Flying Lotus. Bild: Tim Saccenti 2021
Flying Lotus. Bild: Tim Saccenti 2021

Flying Lotus wird von Platte zu Platte besser, so scheint es mir. Heute wurde sein neues Album „Yasuke“ digital veröffentlicht. Es handelt sich um den Soundtrack zur neuen Anime-Serie auf Netflix.

Parallell dazu launchte heute „FlyLo“ auf YouTube den kompletten Soundtrack mit verfremdeten Ausschnitten aus dem Anime:

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Es ist schon faszinierend, wie gut die Musik von Flying Lotus zu den Bildern des Anime-Filmers LeSean Thomas passen. Denn Flying Lotus war während des gesamten Film-Entstehungsprozess von „Yasuke“ eingebunden, bei der Story, sowie als ausführender Produzent. LeSean Thomas ist in der Bronx geboren und aufgewachsen, lebt aber als erfolgreicher, anerkannter Anmationskünstler in Japan. So könnte man die Handlung des 6-Teilers durchaus autobiografisch deuten: Ein Samurai afrikanischer Abstammung („Der Schwarze Samurai“) in einem fantastischen Japan zieht wieder in den Kampf.

Ich behaupte, die „Japanisierung“ tat Flying Lotus sehr gut, weil er einerseits eine konzentrierte und ruhige Atmosphäre schafft – unter anderem unter Mithilfe von typischen japanischen Instrumenten wie Taiko und die Hy?shigi – andererseits kann er so immer wieder Spannung aufbauen. Blanker Horror geschieht allerdings nicht, was ich ganz angenehm finde nach seinen letzten Horrortrip-Scheiben. Die Musik wirkt dabei auch reifer und sehr kompetent.

Der darke Vintage Cosmic-Syntheziser-Sound ist dabei vollkommen up-to-date, weil zur Zeit japanische Synthie-Musik aus den 80ern im Trend ist. Und er schafft es, das Japanische und Afrikanische in der Musik schlüssig zu verbinden, was nicht leicht ist, aber hier hört es sich vollkommen selbstverständlich an.

Er sagt selbst:

„You haven’t really heard an anime score do a „Blade Runner“ thing, I was like, ‘let me try and get into the headspace of that‘ but also there were several things that were part of the recipe for me. I thought about when Dilla would sample [Isao] Tomita and people like Vangelis, and how he had a [signature] sound when he did that sort of thing.“

Flying Lotus

Physische Tonträger sind erst ab dem 24. September 2021 erhältlich. Aber vorbestellbar: flying-lotus.warp.net

Actionfiguren

Für die Junggebliebenen wurden jetzt von Super7 auch Vinyl Actionfiguren der Serie „Yasuke“ angekündigt. Drei 6″ große Figuren von Yasuke, Natsumaru, and Achojah können ab jetzt bestellt werden.

Three characters – Yasuke, Natsumaru, and Achojah – make up the first wave SuperVinyl figures, a new line of 6” vinyl figures in the “hang-tag” style of soft vinyl figures traditionally made in Japan.

Super7
Three characters - Yasuke, Natsumaru, and Achojah - make up the first wave SuperVinyl figures, a new line of 6” vinyl figures in the “hang-tag” style of soft vinyl figures traditionally made in Japan.
Yasuke, Natsumaru, and Achojah als Actionfiguren zum Nachspielen
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Das Werkzeug der Profi-Fahrraddiebe

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Durch eine Twitter-Meldung der Polizei Berlin habe ich erfahren, dass professionelle Fahrraddiebe natürlich keine Winkelschleifer, Flexe oder Bolzenschneider verwenden, um Fahrradschlösser zu knacken. Wie man sehen kann, benutzen Profi-Fahrraddiebe bestes Werkzeug, quasi vom Profi für den Profi: Einen Makita Akku-Moniereisenschneider (neu 1600€). Ich glaube, damit bekommt man alle Schlösser auf. Und wie man sieht, interessieren sich diese Diebe nur für hochwertige Fahrräder.

Also besser das Fahrrad nicht draußen über Nacht stehen lassen. Keine Chance oder Glück.

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Letztens entdeckte ich auf Tumblr diese Ansichtskarte vom Café Warschau in der damaliger Ostberliner Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee). Es zeigt den Garten des Cafés links neben dem Gebäudekomplex Block D an der Ecke der Straße der Pariser Kommune/Friedensstr. an einem Frühlingsnachmittag 1958. Am 1. Mai 1953 wurde das Café Warschau eröffnet.

Mir war die Größe und Bedeutung dieses Cafés nicht ganz bewusst: Im Café Warschau konnten auf zwei Stockwerken bis zu 400 Gäste versorgt werden, dazu nochmal im Sommergarten 200 Leute. Ein Riesending!

Das Café Warschau wurde von der HO als Kaffeehaus (Spezialität „Warschauer Torte“ mit Mandeln und Nüssen) und als Speise- und Gaststätte betrieben (HO-G). Es arbeiteten hauptsächlich polnische Köche und Kellnerinnen dort, die ihren Gästen polnische Speisen servierten. Zudem war das Warschau auch als Tanzgaststätte drinnen und draußen mit dem großen Open-Air-Bereich bis 1989 beliebt.

Dann kam die Wende und: vorbei. Sang- und klanglos.

2011 ist dort das Computerspiele Museum eingezogen. Den ersten Stock bezog im Jahre 2005 die Arbeiterwohlfahrt, fügte Einbauten hinzu und entfernte die Original-Austattung (und hat sie hoffentlich gesichert!). Im Garten vor dem ehemaligen Café gibt es seit 2003 eine Strandbar.

Bildersammlung auf Wikipedia

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