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Der Mix von Tom Bolas ab 56:34 Min.

Tom Bolas packt seine spektakulären Schätze aus: Nachdem schon Albion und Le Discoboulet der Internet-Radioshow Kayne & The Kozmos auf dem Internet-Radio Noods in Bristol mit Gastmixen ihre Aufwartung gemacht haben, war nun Tom Bolas der Einladung gefolgt. Tom ist ein krasser Sammler, durch seine Hände gehen viele Platten. Mit diesen Entdeckungen bestückt er u. a. seinen YouTube-Kanal Average Records. Zudem macht er Edits von unbekannten Cosmic-Perlen und veranstaltet im Neuköllner Sameheads die Partynacht „Dancing For Mental Health„. Cosmic-Galore!

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Das Cashmere Radio Studio in einer alten Werkstatt in Berlin-Lichtenberg. Bild: Cashmere Radio

Durch die monatliche Spiritual Jazz-Radioshow „Astral Traveling“ der J.A.W.-Familie bin ich auf ein sehr interessantes, experimentelles Internetradio aufmerksam geworden: Das Cashmere Radio. Dazu unten mehr. Zunächst die sehr hörenswerte Sendung Astral Traveling mit Maxime Schaeffler am Mikrophon:

After more than a year with (almost) no live concerts playing the music we love, this Astral Traveling episode honors one of the players that made so much of these live moments possible in the past and will certainly continue doing so in the future: JAW Family and its amazing roster of musicians. Playing only tracks by family artists for this one, including some very special unreleased tunes by Greg Foat, Y-OTIS and Koma Saxo.

Maxime Schaeffler (J.A.W.)

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Radio ohne Techno und Schlager

Schon seit 2015 sendet das Cashmere Radio aus einer ehemaligen Werkstatt in Lichtenberg experimentelle Radioshows ins Internet. So kommen mittlerweile jeden Monat ca. 100 verschiedene Sendungen mit unterschiedlicher Musik zusammen, darunter Jazz, Psychedelic, Ambient, Blues und andere experimentelle Formate. Eigentlich alles, was etwas abseitig ist, mit Liebe präsentiert und nicht oft läuft. House- und Techno-DJs mit stumpfbeatiger Effektmusik stehen dort nicht an den Tellern. Schlager gibt’s natürlich auch nicht.

Mittlerweile sendet Cashmere Radio auch terrestrisch auf der freien Radiofrequenz 88vier in Berlin, immer freitags oder samstags.

Radio als sozialer Raum

Cashmere Radio ist als Verein gemeinnützig und nicht gewinnorientiert organisiert.

Das Ziel des Senders besteht darin, durch das Spiel mit der Plastizität und Formbarkeit des Mediums die geläufige Radiopraktik zu bewahren, aber auch weiterzuentwickeln. Wir tun dies, indem wir die der Radioausstrahlung innewohnenden Qualitäten ehren und gleichzeitig in Frage stellen: Cashmere ist sowohl eine physische Station – ein der Öffentlichkeit zugänglicher Raum, als auch ein Online-Radio.

Cashmere Radio

Cashmere Radio versteht sich also selbst als Gemeinschaft, was unter Corona-Pandemie Bedingungen zur Zeit schwer zu bewerkstelligen ist. Eigentlich begegnen sich die unterschiedlichen Sendungsmacher im Radio, es ist ein sozialer Raum, zu dem auch der Garten vor dem Studio gehört. Radiomacher treffen sich und tauschen sich aus. Seit einem Jahr aber nicht: Die Sendungen werden zu Hause produziert.

Gegen den Trend: nicht archiviertes, lineares Live-Radio

Inzwischen wurden schon über 3200 Sendungen ins Archiv geschoben, das nach unterschiedlichen Stimmungen durchsucht werden kann. Dort gibt es viel zu entdecken: so viel Musik – so wenig Zeit.

Auch wenn der Hörer sich aus dem umfangreichen Archiv „on demand“ bedienen kann, so möchte Cashmere Radio auch ein lineares Live-Radio sein, so, wie das echte „Radio“ eigentlich im Kern immer war. Hier kommt Chronopolis ins Spiel, generative Musik und Sounds, die ein Algorithmus einmalig generiert.

The era of online radio, its archived shows and “on-demand” playback, has shattered what used to be one of radio’s most defining traits: the unrepeatable, unrecoverable moment of a listener’s encounter with a sound, a thought, a note.

Radio time has become immortal. The “live” and in situ has been frozen in the stream. Chronopolis is a specialty show on Cashmere Radio that explores fleeting, fragile time unique to the radio listening experience. Chronopolis presents generative and algorithmic music and sound. Artists develop a work that is broadcast live and in real time, running continuously until the next show.

Cashmere Radio/Chronopolis

Leider funktionierte Chronopolis bei mir heute nicht.

Zum Weiterlesen empfehle ich diesen informativen Artikel in der TAZ: Mehr als ein Radiosender

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Die Veröffentlichung des Albums von Pastor Leumund – Konzentriert euch ist jetzt fast genau drei Jahre her, nun legt der Pastor mit vier frischen Mixen nach: Konzentriert euch Remixe. Den Track „Das Problem mit der Zeit“ feat. Bernadette La Hengst hat sich LP-Partner MITTEKILL nochmal vorgenommen und etwas bouncig-flockiger gemacht, hämmert aber trotzdem auf alle E-Birnen. Nennt man das Tech-House? Das animierte Video dazu hat der Pastor unter Mithilfe von 25 Schiebe-Postkarten mit Standbildern aus den Videos selbst zusammengeschraubt.

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Den Pastor-Klassiker „Was du willst, schmilzt“ wurde von Rummels-Resident Niklaus Kazorke remixt, und passt nun bestens in jedes Sonntag-Nachmittag-Set in der Rummelsbucht, im Sisyphos oder im Kater.

Hinterm Gartenzaun gehts weiter“ wurde von M.RUX aufgehübscht. Ich sehe schon, wie das in der Spelunke auf der Nation of Gondwana läuft. Mentalverschiebung gegen Zentralverriegelung!

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Zum Schluss hat sich auch noch Patric Catani, den man auch als Ill Till aus der Dirt6Crew kennt, das Stück „Druckwellensittiche“ zur Brust genommen. Er macht daraus ein spannungsgeladenes Endzeit-Game, zu dem die Rants des Pastors (oder die Predigt?) sehr gut passen. Top!

Die Digital-EP könnt Ihr auf des Pastors Bandcamp-Seite kaufen: https://pastorleumund.bandcamp.com/album/konzentriert-euch-remixe

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Der Gitarrenbauer Anthony Coscia aus Sandy Hook in Connecticut hat die Corona-Zeit genutzt, um sich einen Traum zu erfüllen: Er hat das berühmte PA-Soundsystem der Grateful Dead, die Wall of Sound, im Modell 1:6 nachgebaut. Auf seiner Facebook-Seite Petite Mur De Son – Mini Wall of Sound konnte man den Entstehungsprozess über Monate mitverfolgen, nun ist sie fertig geworden! Und das beste daran: Sie ist voll funktionsfähig!

Die Bühne ist im Modell etwa drei Meter breit, die Lautsprecher türmen sich ungefähr zwei Meter hoch. Anthony hat 390 Lautsprecher verbaut und einzeln verkabelt. So kommt er auf eine Leistung von 800 Watt, die er mit mit der interessanten Technik von Class-D-Verstärkermodulen antreibt.

Detailgetreu

Vor allem die Detailtreue fasziniert: die Gerüste, die Racks mit den Macintosh-Verstärkern, aber vor allem der gebogene charakteristische Cluster in der Mitte (Line Array), über den der Gesang wiedergegeben wurde. Man achte auch auf die Doppel-Mikrophone, die benötigt wurden, um Rückkopplungen zu vermeiden.

Anthony möchte das Modell für einen guten Zweck irgendwo hinstellen, wo Menschen Zugang haben, in ein Museum, an einen Veranstaltungsort oder ähnliches. Zudem hat er eine Spendensammlung für HeadCount organisiert, die versucht, Wähler in den USA mithilfe von Musik zu rekrutieren. Die Dead-Familie hat sich dort auch schon engagiert. Ein unbekannter Spender hat bereits 100.000 $ in den Topf gelegt (!).

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Grateful Deads Wall of Sound gilt als der Heilige Gral der Konzertbeschallung. Diese PA wurde exklusiv für Grateful Dead konzipiert und zusammengelötet und war von 1974-1976 im Einsatz. Die Idee entstand als Reaktion auf den oft schlechten Sound in den Konzerthallen, in denen Grateful Dead spielte. Ein weiterer Grund: Auf LSD hörst du alles noch besser. Drogen- und Soundmastermind Owsley Stanley („Bear„) hatte die Vision und setze sie um.

I evolved things like the Wall of Sound, where everything had a single source. There were no distributed sources. There were single rows of speakers for instruments; there was a single cluster for the vocals; and a single cluster for the piano. Everything had a point source, or a line source. And it was totally coherent. You could go back hundreds of feet and it was clean and coherent – it didn’t sound like a giant transistor radio.

The Wall of Sound system was a result of my desire to return all the power and control to the musicians, by putting the speakers behind them. Everything that went to the audience they (the band) were fully aware of because they were imbedded in that sound-field.

Owlsley Stanley

Grateful Deads langjähriger Soundingenieur Dan Healy beschreibt es in einem Interview so:

“The Wall of Sound was a turning point in the entire world of sound reinforcement,” Healy admitted. “By end of the ’60s, myself and others like me had hot-rodded it and milked every nuance out of [existing P.A. systems] … We had to move to a whole new concept, scrap everything and start over. That was the purpose of the Wall of Sound. And while it in itself wasn’t that successful, the endeavor, the goal of it was completely successful: completely rethinking and revamping the entire approach to sound reinforcement.”

Dan Healey, Interview Pollstar, März 2020

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Techniker ausgelaugt

Die Wall of Sound war die erste große PA mit Line Array-Technik. Es wurden drei Trucks zum Transport benötigt, 15 Leute, um die Anlage aufzubauen; und das war einem Tag kaum zu schaffen. Dazu kam leider eine gewisse Anfälligkeit, sodass viel Zeit in Reparatur und Pflege investiert werden musste. Die Roadies und Techniker waren nach kurzer Zeit ausgelaugt. Der Aufwand war einfach zu groß.

Ich stelle mir vor, dass die Wall of Sound gar nicht soo laut war (wie heute eine PA bei den meisten Konzerten), dabei aber sehr voluminös, akzentuiert und klar. Das war mir auch beim meinen Grateful Dead-Konzerten aufgefallen, die ich miterleben durfte.

Die Wall of Sound erklang das erste Mal am 23.03.1974 im Cow Palace in San Franzisko, also fast genau vor 47 Jahren.

Hier ein Mitschnitt: https://archive.org/details/gd1974-03-23.sbd.clugston-orf.1995.sbeok.shnf/gd74-3-23Newd1t02.shn

Im Grateful Dead Movie ist die Wall of Sound im Einsatz zu sehen.

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