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Erobiques Neujahrskonzert 2021 jetzt im freien Stream

Erobiques Neujahrskonzert 2021 feat. Das Bo
Erobiques Neujahrskonzert 2021 feat. Das Bo

Vor fünf Jahren hatte der Festsaal Kreuzberg die Idee (als er noch im Festsaal am Kotti war), Carsten Meyer, aka Erobique, am Neujahrsabend auftreten zu lassen. Das war so gut und erfolgreich, dass er sich breit schlagen ließ, von da an jedes Jahr nach Berlin zu kommen.

In diesem Jahr musste das (ausverkaufte) Konzert im Festsaal Kreuzberg Corona-bedingt ausfallen, so dass er seine Fans am Freitag zum nicht-öffentlichen Live-Stream laden musste. Mit dabei: Der Hamburger Laberkopp und Rapper Das Bo, der als Conferencier und Sidekick diente. Super: Gleich zu Beginn spielte Erobique eine Version von „Wann strahlst Du?„.

Launischer Künstler

Ich hatte ihn in den fünf Jahren zweimal an Neujahr gesehen – einmal 2017 im Festsaal an der Skalitzer Straße und 2018 am Flutgraben. Das waren schöne, stimmungsvolle Abende, obwohl ich den Eindruck hatte, dass er überhaupt keinen Bock hatte. Einmal ging ihm die Laune extrem in den Keller, als ein Rudel junger, betrunkener Studenten seinen Konzert-Hit „Urlaub in Italien“ gröhlte, und er sie fast beleidigt zurechtwies. Danach war das Konzert gelaufen.

Carsten "Erobique" Meyer während des Neujahrskonzerts-Stream 2021. Im Hintergrund Das Bo.
Carsten „Erobique“ Meyer während des Neujahrskonzert-Streams 2021. Im Hintergrund Das Bo.

Ein Jahr später im neuen Festsaal war ihm das Publikum völlig egal, denn er machte eine Live-Aufnahme, auch mit Kamera auf der Bühne. Er hatte sich an dem Abend nicht einmal persönlich an das Publikum gerichtet – obwohl ihn doch eigentlich etwas besonderes mit dieser Neujahrsveranstaltung verbinden musste. Doch, eines sagte er: Er forderte, als er zum Stück „Urlaub in Italien“ ansetzte, dass nur die anwesenden Frauen singen. Wahrscheinlich, um seine Aufnahme nicht zu versauen, die er später als Single heraus brachte.

Bühne egal, einfach tanzen

Die Stimmung war im Publikum zehnmal besser als auf der Bühne. Das Konzert war technisch hervorragend, Erobique spielte konzentriert seine Nummern runter, und ich hatte den Eindruck, dass er das Publikum nur als Staffage brauchte. Es kam kein einziges persönliches Wort an das Berliner Publikum, das seit Jahren treu das Konzert ausverkauft hatte. Als wäre es nicht da. Eigentlich unmöglich, aber als Berliner ist man von Hamburgern ja einiges gewöhnt.

Ich habe daraus gelernt, dass es wahrscheinlich am besten ist, als Besucher eines Erobique-Konzerts sich nicht darum zu scheren, was auf der Bühne abgeht und sich stattdessen dem Publikum zuzuwenden: Einfach mit den um einen herum stehenden Leuten feiern und tanzen.

Das neueste Projekt von Carsten Meyer ist übrigens The Hamburg Spinners. Auch super: Erobique als Babyman.

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