Title: Is It All Over My Face? A Tribute To Arthur Russell
Location: Rechenzentrum/Funkpark, Nalepastraße 10-16
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Description:
Bei Arthur Russell werde ich hellhörig. Da denke ich sofort an Larry Levan und Disconächte der 70er und 80er Jahre. Der Disco-Produzent und Musiker Russell hatte einen sehr eigenen Sound und hat sperrige, avantgardistische Discoproduktionen gemacht. Ob sich dieses Festival der Musik Arthur Russells etwas nähern kann? Man darf das bezweifeln, spielen doch alle Djs – bis auf Kaos, der wohl ein Arthur Russell Tribute Set spielen möchte – ihre 08/15-Technomusik.
Leider wird auch gar nicht der Doku-Film „Wild Combination“ über Arthur Russel gezeigt, deswegen darf man schon an der Ernsthaftigkeit dieses Projekts zweifeln. Aber Hauptsache man kann sich einen Avantgardisten auf das Plakat schreiben, Raver denken ja immer noch, dass sie Avantgarde sind. Peinlich! Ich glaube, dass die Ankündigung des Veranstalters nur dummes Geschwafel ist, denn, wenn erstmal die Raver-Honks aus dem Landkreis auftauchen, wird das ambitionierte Party-Konzept schnell über den Haufen geworfen. Aber vielleicht auch nicht….
Der Veranstalter schreibt:
„Es geht hier um eine Disco Nacht???…nun ja, nicht wirklich. Bei „IS IT ALL OVER MY FACE“ handelt es sich um einen Disco Klassiker aus dem Jahr 1980 von Arthur Russell und wir wollen diesem aussergewöhnlichen Produzenten, Künstler und Musiker mit unserem 2 Tages Rave Tribut zollen.
Von Samstag, 01. August, 14:00 Uhr bis Sonntag, 02. August nachts werden wir das Rechenzentrum und den Funkpark in eine aussergewöhnliche Feierlocation verwandeln und eine echte musikalische Bandbreite von Downtempo bis hin zu Techno über House und Disco präsentieren. Eine freie Mixtur von Sounds und Strukturen, die sich nicht um gängige Regeln, wie sich elektronische Tanzmusik heute anzuhören hat, kümmert.
Zur Musik:
U.a. Len Faki, James Ruskin (UK), Redshape, Sandwell District featuring Regis und Function (NYC/UK), Savas Pascalidis und Whatyes werden demonstrieren, warum sie zu den populärsten internationalen Künstlern zählen und unter Beweis stellen, wie sie es schaffen, weltweit die Dancefloors glücklich zu machen. A Guy Called Gerald gewährt uns mit seinem energetischen Freestyle Live Set einen Einblick in seine aktuelle Studioarbeit. Im Outdoor Bereich führt uns Deadbeat Live durch sein musikalisches Spektrum von Dub bis hin zu Techno und wir kommen in den Genuss eines Arthur Russell Tribute Sets von Dj Kaos. Und um die Currywurst geschmackvoll mit einer Tüte Fish N Chips zu kombinieren haben wir mit Tony Lionni Live, Sven Dohse, Hof Gutow, Kenny Cee, Alan Sommerville, Dj Mack und Janina Berliner Originale und englische Local Heroes auf die einzelnen Floors verteilt.
Start Date: 2009-08-01
Start Time: 23:00
End Date: 2009-08-02
End Time: 23:00
Das Problem ist doch, dass sich die Mehrzahl der DJs überhaupt nicht traut Sets zwischen Old- und Newschool zu spielen. Den meisten wird auch das gewisse kreative Etwas und eine erdende Geschichtskenntnis fehlen. Es geht ja eh nur um Halligalli. Die Erfahrung zeigt, dass die Clublandschaft in Deutschland, wie ich sie kenne, sehr gesichtslos ist. Aus dem Grund trau ich auch solchen Parties nicht, die sich mit dem Anstrich der Kredibilität umgeben, um für ihren Popperquark eine „coole“ Rechtfertigung zu haben. Klingt jetzt zynisch, ich sag: real. Leider.